Collaborative Research Centre 1136 (sub-project C 01) in cooperation with the Department of Ancient History (University of Göttingen) and CORO - Centrum Orbis Orientalis et Occidentalis
25.-26.10.2017
SUB Göttingen, Historical Building, Papendiek 14, Göttingen
Für die Teilnahme bitten wir bis zum 20. Oktober 2017 um Anmeldung bei Irene Salvo.
Die Erforschung der antiken Bildungssysteme ist ein etabliertes Untersuchungsgebiet und hat zahlreiche Beiträge hervorgebracht, die unser Verständnis zur Geschichte der Bildung erweitert haben. Trotz der allgegenwärtigen Präsenz von Religion hat die antike Religionspädagogik aber noch keine systematische Untersuchung erfahren. Dieses Symposium möchte eine Diskussion über religiöse Bildung im antiken Griechenland anstoßen. Religiöse Bildung soll hier verstanden werden als das Wissen über die Vorstellung von den Göttern sowie über die richtige Ausübung der Rituale. Unsere Referentinnen und Referenten werden der Frage nachgehen, wie religiöse Bildung den jüngeren Generationen und der breiteren sozialen Gemeinschaft in der antiken griechischsprachigen Welt über das Mittelmeer, von der klassischen Periode bis zur Spätantike vermittelt wurde.
Die religiöse Bildung soll nicht nur aus der Perspektive der gelehrten Individuen betrachtet werden, sondern vor allem in ihrer kollektiven Dimension, das heißt in der Sozialisation des gemeinsamen Wissens und der sozialen Identitäten. In drei Sektionen (1. Religiöse Bildung und Soziale Struktur, 2. Bildung des Körpers für die rituelle Sphäre, 3. Wissen und Kultpraxis), beabsichtigen wir, die Kontexte zu identifizieren und zu untersuchen, die der Bildung der Gemeinschaft in religiösen Angelegenheiten gewidmet waren, welche Persönlichkeiten als Autoritäten angesehen wurden, durch welche Tätigkeiten der Körper für die Götter trainiert wurde, welche Kompetenzen in Kulten gebraucht wurden und wie das astrologische und philosophische Wissen die Verehrung beeinflusst haben. Eine Vielzahl von Quellen, von literarischen Texten und epigraphischen Dokumenten bis hin zur materiellen Kultur, wird uns helfen, die griechischen Mentalitäten und Prozesse der Vermittlung zu erhellen.